Herzliche, individuelle Betreuung
Vielseitige Beschäftigung
Erstattung durch Pflegeversicherung*
Gemütliches, rustikales Ambiente
Freistehende Einrichtungen
Kostenloser Hol- und Bringdienst*
Um acht Uhr treffen die ersten Gäste ein. Der größte Teil wird vom betriebsinternen Fahrdienst gebracht – der andere Teil durch die Angehörigen selbst.
Bis alle Gäste eingetroffen sind, liest Yasmin (Pflegehilfskraft) aus der heutigen Zeitung vor und bindet interaktiv die Zuhörer (Gäste) mit ein. Ab neun Uhr wird gemeinsam das Frühstück vorbereitet. Lotte (Gast) hilft mit die Tische zu decken, Georg (Gast) portioniert die Marmelade und Waldtraut (Gast) unterstützt Barbara (Krankenschwester) das Brot für 15 hungrige Mann zu toasten. Eine halbe Stunde später ist nun alles vorbereitet, um die erste Mahlzeit des Tages mit allen Besuchern, Gäste und Personal zu genießen. Während der Mahlzeit hilft Jonas (Praktikant) Luise (Gast) das Essen einzugeben. Sie grinst und lässt sich ihr Erdbeermarmeladenbrot schmecken.
Nach dem Frühstück wird gemeinsam aufgeräumt und abgespült. Gabi (Pflegedienstleitung) teilt die Gäste so ein, dass jeder das tun kann, wozu er Lust hat. Diese Aufgaben sind keineswegs Arbeit für Lina (Gast) und Marianne(Gast). Auch wenn die beiden durch ihre Demenz oft die unmittelbaren Geschehnisse nicht mehr komplett verarbeiten können und deshalb eher bewegungs- und anstrengungsarme Tätigkeiten bevorzugen, tauen sie beim Geschirrspülen richtig auf. Es erinnert sie an die Routine vergangener Zeiten und lässt sie emotional aufleben. Diese Momente sind der Tagespflege fachlich sehr wichtig, denn sie realisieren die Theorie des Normalitätsprinzips, welches postuliert, dass alltägliche Arbeiten, die früher von den heute demenzkranken Menschen verrichtet wurden, in der modernen Altenbetreuung eine große Rolle dazu beitragen, den Menschen kognitiv also geistig zu aktivieren.
Ab 10:45 Uhr ist Zeit für selbstbestimmtes Handeln. Geo (Gast), der sich nach dem Abräumen der Tische, eine Pause gönnt, lässt sich vom Radio im bequemen Sessel unterhalten. Mechthilde (Gast) bevorzugt es hingegen, sich dem Giesen der Pflanzen zu widmen. Sie amüsiert sich zeitgleich am regen und eifrigen Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel zwischen Jonas (Praktikant), Hans (Gast) und Peter (Gast), wobei letztere trotz ihres Alters unseren Praktikanten ordentlich einheizen.
Dazu reicht Maika (Betreuungsassistentin) mit Lotte (Gast) den zu Mittag vorbereiteten und gebackenen Kuchen (Rotweinkuchen). Dieser ist nach Resonanz der Gäste und des Personals sehr gelungen. Trotz des leichten Rotweingeschmacks kommt niemand in Versuchung die Weinverkostung an der Flasche zu beenden. Ab 15:30 Uhr kommt die Krankengymnastik ins Haus und macht mit ausgewählten Gästen ihr Programm. Zeitgleich stimmt Yasmin (Pflegehilfskraft) ein Lied aus bekannten Epochen an. Da sich viele der Gäste sich noch bestens an ihre Kindheit und Jugend erinnern können, gleicht der Aufenthaltsraum dem Musikantenstadl.
Jeder Tag hat ein Ende und so auch der in den Betreuungsstuben Fürth. Ab 16:00 Uhr werden die Gäste angezogen und für die Abholung – entweder durch den Fahrdienst oder durch Angehörige – vorbereitet. Trotz des Tagesendes empfindet niemand Wehmut, denn jeder weiß Bescheid, ob bewusst oder unbewusst, dass er morgen in der Nürnberger Straße wieder eingeladen und ein gern gesehener Gast ist.